Draussen vor der Tür

  • Auftraggeber

    Kantonsschule im Lee, Winterthur

  • Ort

    Aula der Kantonsschule Rychenberg, Winterthur

  • Jahr

    2015

  • Fotografie

    Rita Peter

Wolfgang Borchert gibt in seinem Stück Einblick in die Psyche des kriegsversehrten deutschen Soldaten Beckmann, der nach Ende des 2. Weltkriegs aus Stalingrad heimkehrt und in seiner Heimatstadt nur verschlossene Türen vorfindet. Die Menschen wollen den Krieg vergessen und schnellstmöglich zurück zur Normalität. Die Gymnasium-Klasse wählte diese aufrüttelnde Geschichte aus freien Stücken für ihr Theater-Projekt.

  • Impressum

    Regie: Olivia Keller und Beat Müller. Chorleitung: Peter Nussbaumer. Szenografie & Kostüme: Melanie Mock. Choreografie: Thirza Möschinger. Projektionen: Lukas Zünd. Spiel: Schüler:innen der Kantonsschule im Lee

Wie bringt man einen 60-köpfigen Schulchor in einer engen Guckkastenbühne unter? Und wie schafft man in diesem Setting mit wenig Requisiten einen suggestiven Raum für szenisches Spiel? Die Lösung ist ein reduziertes Bühnenbild, das die singende Menschenmasse offen zeigt. Der leuchtend rote Bühnenboden kontrastiert mit den zurückhaltenden Erd-Farben der Kostüme, durch den bürgerlichen Mief der kriegsverdrängenden Gesellschaft leuchtet das Rot der blutigen Ereignisse. Auf die Rückwand, einen nachgebildeten Bretterverschlag mit Resten von Nazi-Werbeplakaten und Shampoo-Reklame, werden Filmaufnahmen von zerbombten Städten und Hitleraufmärschen projiziert, aber auch poetischere Bilder wie ein zerbrochener Porzellanteller im Wasser oder das Gesicht des «Einbeinigen», das den Protagonisten traumatisch verfolgt.