Winterthurer Passion

  • Auftraggeber

    Winterthurer Kirchen im Rahmen des Jubiläums Winterthur 750

  • Jahr

    2014

  • Fotografie

    Paul Deck

Die bespielten Orte sind Hinterhöfe, ein unterirdischer Durchgang, kleinere Nebengassen in der Altstadt, ein unscheinbarer Kiesweg und der Stadtpark. Das Publikum beschreitet den zeitgenössischen Passionsweg in geführten Gruppen. Stärke und Schwäche, Widerstand und Hingabe, Verlassenheit und Geborgenheit: Dies sind die Spannungsfelder, welche die Kunstschaffenden aus der zentralen christlichen Geschichte vom Leidensweg Christi herausgearbeitet haben und die in eindrücklichen Installationen und Performances künstlerisch umgesetzt wurden.

  • Impressum

    Künstlerische Leitung: Anita Bättig und Melanie Mock. Produktion: Pascal Mettler, Kulturbau. Kunstschaffende: Anita Bättig, Julia Bihl, Jürg Frei, Adrian Furrer, Pia Maurer, Melanie Mock, Astrid Künzler-Büchter und tanztheater dito, Claudia E. Weber. Umsetzung: über 100 freiwillig Mitwirkende in den Bereichen Darstellung und Performance, Technische Umsetzung, Aufbau und Besucherführung. Grafik: Pia Maurer. Videodoku: Lukas Zünd

«Gethsemane» zeigt ein riesiges Erdgefäss, dessen Inneres golden schillert und Projektionen flimmern. «Crown or Cross» ist eine fernsehartige Side-Show, in der ein Manager gegen eine Putzfrau antritt, moderiert von einem launigen und zynischen Zirkusdirektor. In einem düsteren Kellergeschoss spielt sich auf einer Video-Installation eine heftige Folterszene ab. Der Jesus-Protagonist aus dem Video erscheint tanzend im Raum nebenan. Der Weg von der Folterszene hinauf ans Tageslicht ist gesäumt von seltsamen Gestalten, die irritierende Tätigkeiten vollführen. Schuhhaufen türmen sich, goldene Schuhe finden den Weg. «Carried»: mit Megaphon und Trillerpfeife bewehrtes Personal gibt Anweisung zum Leichen wegtragen. «Die Jüngerinnen» führen die Gruppe tanzend und klagend durch die Gassen, begleitet von Trommel- und Saxofon-Klängen. Der Grabstein mit der Silhouette des Auferstandenen wird umtanzt von zwei Engelfiguren. Das Finale im Stadtpark: acht Männer in weissen Anzügen tragen ein Segelschiff herbei. Das Schiff kreuzt, gefolgt von einer Blaskapelle, ganz langsam den Park und verschwindet zwischen den Häusern: Ein neues, ungewöhnliches Symbol für die Auferstehung.