Johanna Spyri

Die Dauerausstellung über das Leben der Autorin von «Heidi», der wohl bekanntesten Schweizer Kinder-Geschichte, befindet sich im ehemaligen Dorfschulhaus auf dem Hirzel, wo «Hanni» in den 1830er Jahren zur Schule ging. Die Ausstellung stellt für einmal nicht die berühmte Mädchen-Figur in den Vordergrund, sondern beleuchtet das eher wenig bekannte Leben der Autorin: eine schillernde Figur zwischen progressiver Aufgeklärtheit und konservativer Frömmigkeit.

  • Impressum

    Konzept & Szenografie & Projektleitung: Melanie Mock. Recherche Inhalte: Carol Rosa und Susanne Brenner, Kultessen und Melanie Mock. Texte: Carol Rosa und Susanne Brenner, Kultessen. Grafik: Büro Fax. Audiostationen: Anselm Caminada. Animation Schrift: Daniel Wassmer. Multimedia: Thomas Hufschmid, Solico GmbH. Schreinerarbeiten: Schärer Schreinerei. Aufbau: Anja Bachmann, Nicolas Büchi, Roland Krauer

Hörspielartige Audiostationen lassen das Publikum ganz direkt Anteil nehmen am Leben Johanna Spyris: In der Familienkommode werden die wichtigsten Mitglieder der Familie Heusser, so der Mädchenname der Autorin, vorgestellt. Im angedeuteten Schulzimmer lässt sich in eine Hirzler Schulstunde um 1840 hineinhören, wo nebst den Ermahnungen des Lehrers auch die Gedanken von Tagträumerin Hanni hörbar sind. Im kleinen Salon gibt es Gelegenheit, mit am Tisch zu sitzen beim Teekränzchen von Mutter Spyri und Sohn Bernhard. Und am (original!) Schreibpult der weltberühmten Autorin erscheint von Geisterhand ihre Sütterlin-Schrift und im Ohr ertönt, als lausche man den Gedanken der Autorin, ihre Suche nach Formulierungen. Zudem sind in der Ausstellung sogenannte «History Flashes» zu finden: kleine Türchen mit aufgedruckten allgemeinen Fragen zur Zeit um 1830-1900, hinter denen sich oftmals überraschende Antworten verbergen.

«Es wäre ein Leichtes gewesen, hier ein touristisch lukratives Heidi-Mekka aufzubauen. Schön, hat man den anspruchsvollen Weg gewählt und ein Literaturmuseum geschaffen, das inhaltliche Tiefe bietet und doch immer ungezwungen bleibt.»